
Welches Getriebeöl brauchen Sie?
Ratgeber Getriebeöle
Moderne Getriebe sind sehr komplex, entsprechend sind die Anforderungen an Schmierstoffe hoch. Mittlerweile ist Getriebeöl ein eigenständiges Konstruktionselement in der Fahrzeugentwicklung. Es sorgt für die Schmierung der Zahnräder im Getriebe und beugt dem Verschleiß vor. Daneben dient es der Kühlung, Dichtung und Reinigung. Kleinste Abrieb-Partikel werden durch das Getriebeöl aufgenommen und zum Filter transportiert. Wie alle Schmierstoffe altert und verschmutzt Getriebeöl und verliert damit seine guten Fließeigenschaften. Mit der Zeit macht sich das im Fahrverhalten bemerkbar, beispielsweise laufen Gangwechsel im Schaltgetriebe oder Stufenwechsel im Automatikgetriebe nicht mehr flüssig, ein „Ruckeln“ oder „Durchrutschen“ kann die Folge sein.
Inhaltsverzeichnis
- Wie oft sollte man Getriebeöl wechseln?
- Wie finde ich das passende Getriebeöl?
- Viskosität von Getriebeöl: Die SAE-Klassifikation
- Belastbarkeit von Getriebeöl: Die GL- und API-Klassifikation
- Was bedeuten die Herstellerfreigaben für Getriebeöl?
- Wie merke ich, dass der Getriebeölstand zu niedrig ist?
- Wechsel von Getriebeöl: Was ist zu beachten?

Wie oft sollte man Getriebeöl wechseln?
Durch die Vielzahl an Zahnrädern und weiterer Kleinteile, die eng ineinandergreifen, ist die mechanische Reibung im Getriebe höher als im Motor. Wie Motoröl muss auch Getriebeöl im Turnus gewechselt werden. Der Pegelstand des Getriebeöls wird üblicherweise bei der Inspektion gecheckt. Fragen Sie ruhig auch mal nach der Prüfung der Rückstände im Getriebeöl. Wann ein Getriebeölwechsel ansteht, ist je nach Fahrzeug, Baugruppe und Belastung sehr unterschiedlich.Getriebeölwechsel beim Auto
- Je nach Fahrzeugmodell empfehlen Autohersteller den regelmäßigen Wechsel des Getriebeöls alle 40.000 bis 120.00 km
- Höhere Belastungen durch sportliche Fahrweise oder Anhängerbetrieb (etwa für Wohnwagen) fordern das Getriebe mehr. Manche Getriebe sind mit 60.000 km schon stark verschmutzt
- In einigen Fällen reicht die Ölfüllung für ein ganzes Autoleben. Spätestens nach 150.00 km Laufleistung sollten Sie das Öl unbedingt wechseln
- Nach jeder Reparatur des Getriebes ist ein Ölwechsel nötig, sogar schon nach 5.000 km, denn in dieser Zeit ist der Abrieb am größten
Braucht mein Motorrad Getriebeöl?
- Manche Motorräder brauchen kein Getriebeöl
- Die meisten Motorräder mit 4-Takt-Motor haben nur einen Ölkreislauf für Motor und Getriebe. Dann schmiert das Motorrad-Öl auch das Getriebe. Pkw-Öle sind hierfür ungeeignet
- Für Motorräder mit zwei Ölkreisläufen (meist mit Trockenkupplung) darf nur reines Getriebeöl verwendet werden
- Der Getriebeöl-Wechsel ist bei Motorrädern alle zwei Jahre fällig. Die unscheinbare Ablassschraube fürs Getriebeöl kann sehr versteckt verbaut sein
- Schauen Sie in die Betriebsanleitung, dort steht meist, welches Öl Fahrspaß bereitstellt
Wechselintervalle für Traktoren
- Je nach Alter des Traktors können Intervalle für einen Getriebeölwechsel sehr unterschiedlich sein. Generell sollte man sich an die Betriebsanleitung halten
- Bei Neutraktoren wird der Getriebeölwechsel nach 750 Stunden Einsatzzeit empfohlen. Bei Oldtimern ist der Wechsel meistens alle 1.000 Stunden nötig
- Das besondere an Traktorölen sind die breiten Anwendungsbereiche
- Ein STOU-Öl eignet sich für Motor, Getriebe, Hydraulik und Nassbremsen. Ein UTTO-Öl ist für Getriebe und Hydraulik
- Wenn Abgasnachbehandlung (z.B. DPF oder AdBlue) stattfindet, wird für die Getriebehydraulik manchmal ein STOU-Öl und für den Motor ein Extra-Öl empfohlen
Wann ist der Getriebeölwechsel bei Booten fällig?
- Auch bei Booten ist auf die Herstellerangaben zum Getriebeöl zu achten
- Generell gehen Sie mit einem Ölwechsel alle ein bis zwei Jahre auf Nummer sicher
- Bei Booten wirkt der vorschriftsmäßige Getriebeölstand vorbeugend gegen den Eintritt von Wasser ins Getriebe

Wie finde ich das passende Getriebeöl?
Was kennzeichnet ein gutes Getriebeöl?
- Das richtige Viskositätsverhalten passend zum Fahrzeug
- Hohe Alterungsbeständigkeit
- Sehr gute Oxidationsstabilität
- Hoher Verschleißschutz auch unter starker Belastung
- Neutral gegenüber Metall und Dichtungen
- Fähigkeit viel Druck aufzunehmen
Viskosität von Getriebeöl: Die SAE-Klassifikation
Belastbarkeit von Getriebeöl: Die GL- und API-Klassifikation
Getriebeöle unterschiedlicher API-Klassen dürfen nicht vermischt werden.
Was bedeuten die Herstellerfreigaben für Getriebeöl?
